|   |   |   |  
				Verbindung: Ein neuer WegΥψηλός Δρόμος – Ypsilos Dromos
 
 Das zentrale Element des Entwurfs ist der Ypsilos
 Dromos.
 Der zweifach geknickte, vom Boden abgehobene
 Weg ist nicht nur eine verbindende Brücke,
 sondern ein öffentlicher Aufenthaltsraum, ein
 Ort, der Stadt und Hafen wieder näher zusammen-
 bringt. Der Ypsilos Dromos ist dabei weniger eine
 Architektur zum Anschauen, sondern Architektur
 für den urbanen Alltag, eine Architektur die durch
 Aneignung und Deutung entsteht anstatt durch un-
 bedingten Gestaltungswillen. Er erlaubt es den
 Menschen, sich selbst ein Bild von der Stadt zu
 machen und sie sich subjektiv anzueignen.
 |   |   |   |   |   | 
				„Der Ypsilos Dromos stellt die verloren gegangene Beziehung
 zwischen Stadt und Hafen, Land und Meer
 funktional und formal wieder her.
 Er macht das Ankommen und Aufbrechen erlebbar,
 symbolisiert diesen archaischen Topos des Hafens,
 der Heimat und Weltoffenheit, Abschied und Wiedersehen,
 Bekanntes und Neues zugleich bedeutet.“
 
 
				„Ypsilos Dromos re-establishes the lost relation
 between city and port, land and sea
 on a functional and a formal level.
 It makes arrival and leaving experienceable,
 symbolizes this archaic topos of the harbour,
 that means at the same time home and cosmopolitanism,
 goodbye and welcome, the well-known and the new.“
 |   | 
				 
Platzräume
 Der Ypsilos Dromos macht das im Klassizismus angelegte Platzensemble um die Plateia Themistokleous
 wieder erlebbar, verbindet die Platzbereiche wieder, lässt ihnen jedoch ihre unterschiedlichen Charaktere
 und Funktionen. Räume mit unterschiedlichen Charakteren und Funktionen werden durch das neue
 Element wieder zusammengeführt. Er ist mehr als nur ein Verbindungsweg, stellt räumliche Bezüge her
 und erzeugt Freiraumsequenzen, wirkt dabei aber nicht überdeterminierend.
 
 Agora Peiraia: Markt
 
 Eine wichtige Rolle in der Aufwertung des Umfelds des Pirgos Peiraia spielt die Wiederherstellung des
 Marktplatzes. Die Errichtung des Hochhauses hatte den Markt von seinem angestammten Ort verdrängt.
 Der neue Platz bildet den Mittelpunkt des Marktes, der außerdem den beschatteten Raum an der Stelle
 des früheren Erdgeschoßes des Pirgos Peiraia und die klassizistischen Markthallen an seinem westlichen
 Rand umfasst. Die am Platzrand ansteigende Rampe des Ypsilos Dromos erzeugt geschützte und beschattete
 Platzrandbereiche. Die Platzränder sind der Teil des Platzes, an dem die meiste informelle Kommunikation
 und Begegnungen stattfinden, wodurch ihnen eine besondere Rolle zukommt.
 
 Auflösung
 
 Die Sockelzone des Pirgos Peiraia trennt das Gebäude von der Stadt. Der gesamte Sockel wird deshalb
 radikal geöffnet. Er wird Entkleidet. Von den untersten 15 Metern des Hochhauses bleibt nur die nackte
 Tragstruktur bestehen. Ein rohes Stahlbetonskelett aus Stützen und Balken. Die Grenzen zwischen privat
 und öffentlich werden verschoben und perforiert, letzterem die Entwicklung die Vertikale ermöglicht.
 Die früher unsichtbare Leere innerhalb des Pirgos Peiraia wird aufgerissen und der Öffentlichkeit zur
 Aneignung als Lefkos Pirgos freigegeben.
 
 |   |   |   |   | 
				 
The Return of Roloi
 Das au dem 19. Jahrhundert stammende Rathaus Roloi
 (ρολοί ist griechisch für Uhr, in diesem Zusammenhang
 auch Uhrturm) existiert seit seinem Abriss 1972 nur als
 Bild. Auf Fotografien und in der Erinnerung der Menschen.
 Es steht sinnbildlich für das klassizistische Piräus
 und gleichermaßen seine Zerstörung.
 
 Als Erinnerungszeichen wird das Baudenkmal aus seinem
 entmaterialisierten Zustand zurück an seinen angestammten
 Platz in der Stadt und in den Kontext des Entwurfs geholt.
 Das Gebäude wird jedoch nicht rekonstruiert und zu einem
 anachronistischen Ausstellungsobjekt gemacht; und der
 Platz zu seinem Museum. Stattdessen wird ein 1:1 Volums-
 modell errichtet, das die Position und räumliche Funktion
 des Roloi einnimmt, jedoch keinen Innenraum besitzt. Ein
 sozialer Treffpunkt an der Schwelle zwischen Heimat und
 Fremde als Manifestation von Weltoffenheit.
 
 Der Ort ist wieder vollständig.
 |   |   |  |